Gaston Maurice Julia

geboren am 3. Februar 1893 in Sidi Bel Abbès (Algerien)
gestorben am 19. März 1978 in Paris (Frankreich)


Als Soldat an der französischen Front im ersten Weltkrieg wurde Julia stark verwundet. Es gab auf beiden Seiten viele Verluste, Julia verlor seine Nase und musste von da an für den Rest seines Lebens einen Lederriemen über seinem Gesicht tragen. Zwischen den vielen schmerzhaften Operationen betrieb er im Krankenhaus seine mathematischen Forschungen.

1918 veröffentlichte er sein 199-seitiges Meisterwerk "Mémoire sur l'iteration des fonctions rationelles" in Journal de Math. Pure et Appl. 8 (1918), 47-245. Es behandelte die Iteration einer rationalen Funktion f. Julia beschrieb präzise die Menge J(f) für z aus C, für welche die n-te Iteration n(z) für n gegen unendlich begrenzt bleibt. Wir bezeichnen diese Menge heute als "Julia-Menge". Seine Arbeit gewann den Grand Prix der l'Académie des Sciences und machte Julia in den mathematischen Hochburgen seiner Zeit berühmt.

Später wurde er Professor an der École Polytechnique. 1925 wurden in Berlin Seminare durchgeführt, um seine Arbeiten zu studieren. Zu den Teilnehmern gehörten Brauer, Hopf und Reidemeister. Die erste Visualisierung einer "Julia-Menge" stammt von H. Cremer, der einen Aufsatz über Julias Werk schrieb.

Obwohl Julia in den zwanziger Jahren berühmt war, geriet seine Arbeit schnell in Vergessenheit, bis Mandelbrot sie 1970 durch seine Computerexperimente wieder bekannt machte.

Referenz:
www-history.mcs.st-andrews.ac.uk/history/Mathematicians/Julia.html, www.fractal-dome.de/jul.html